Bewusster Einkaufen
25. Juli 2022
«Welche Nachhaltigkeits-Kriterien muss ein Produkt erfüllen, damit wir es in unser Sortiment aufnehmen?» Diese Frage treibt uns aktuell sehr um. Transianerin Jenny nimmt sich bei uns genau diesem Thema an.
Fotos: div.
Jessica: Hardshell-Jacken, Merinoshirts, Daunenschlafsäcke – es gibt eine schier endlose Anzahl an Produkten. Welche Outdoor-Ausrüstung schafft es ins Transa Sortiment?
Jenny: Wir wählen unsere Produkte nach dem «Cherry-picking-Prinzip» aus. Qualität, Funktionalität und Nachhaltigkeit sind für uns die wichtigsten Merkmale. Wenn wir ein neues Produkt beurteilen, dann schauen wir uns die Bereiche soziale Verantwortung, Umweltschutz und Tierwohl genauer an. Innerhalb dieser drei Bereiche gliedern wir in konkrete Kriterien auf: Einige Kriterien müssen zwingend erfüllt werden, damit wir ein Produkt aufnehmen und andere sind wünschenswert.
Welche Kriterien sind denn verpflichtend?
Grundsätzlich schauen wir immer die ganze Marke an, nicht nur das einzelne Produkt. Im Bereich der sozialen Verantwortung müssen sich sämtliche Zulieferer und Produktionsstätten an den Code of Conduct von Transa halten. Darin sind Punkte festgehalten wie faire und sichere Lieferketten, Einhaltung der Rechte und Gesetze im Produktionsland oder Löhne in den Produktionsbetrieben – diese sollen nicht nur dem Mindestlohn entsprechen, sondern existenzsichernd sein. Wünschenswert ist die Mitgliedschaft bei entsprechenden Initiativen wie der «Fair Wear Foundation» für nachgewiesen sichere und faire Lieferketten.
Beim Tierwohl geht es in erster Linie um Daune und Wolle. Die Tiere müssen frei von Hunger, Durst, Fehlernährung, frei von Angst und Leiden, frei von Unbehagen und Schmerz leben sowie die Freiheit haben, ihr normales Verhalten auszuleben. Ebenfalls wirst du bei Transa keine Produkte finden, die unter Praktiken wie Lebendrupf, Zwangsernährung oder Mulesing produziert worden sind.
Beim Umweltschutz achten wir zusammen mit den Marken, dass beim Chemikalienmanagement Dosierungen, Grenzwerte und Emissionen nicht überschritten werden. Wir vergewissern uns, dass unsere Lieferanten die europäische Chemikalienverordnung «REACH» einhalten und dass gewisse schädliche Stoffe bei der Produktion nicht verwendet werden. Wir bevorzugen Marken, die sich unabhängigen Gutachten (zum Beispiel «bluesign») unterziehen und Produkte, welche ein Gütesiegel bzw. Zertifikat tragen, wie jenes von «GOTS» (Global Organic Textile Standard) oder «Made in Green by OEKO-TEX®». Auch ziehen wir Produkte vor, die aus recycelten Materialien bestehen. Und ganz wichtig: Wir fragen nach, ob ein Produkt kreislauffähig ist.
In unserem Onlineshop kannst du nach Kriterien wie «Bio», «Fairtrade» oder «bluesign» filtern. Auch die Bereiche soziale und ökologische Nachhaltigkeit sowie Tierwohl sind enthalten und helfen, entsprechende Produkte schnell zu finden. Unser Glossar erklärt, wofür einzelne Labels und Standards stehen. In den Filialen beraten wir unsere Kundschaft und sie ist eingeladen, aktiv nach Nachhaltigkeitsleistungen bei Produkten zu fragen.
Was können unsere Kundinnen und Kunden sonst noch beitragen?
Du legst mit deinem Kaufentscheid den Grundstein, zum Beispiel, indem du dich für besonders langlebige Produkte entscheidest. Durch eine fundierte Beratung finden wir gemeinsam das richtige Produkt. Labels schaffen Transparenz und geben Orientierung rund um die Reise des Produkts bis zu Transa. Ab hier ist es unser grösstes Ziel, dich bestmöglich zu begleiten und dafür zu sorgen, dass wir den Lebenszyklus (s. Grafik oben) möglichst verlängern können. So sinken Material- und Energieaufwand, was wiederum die Ressourcen schont. Nicht zuletzt durch unseren Pflege- und Reparaturservice können wir die Lebensdauer der Ausrüstung maximieren.
Inwiefern lässt das Produktionsland auf Herstellungsbedingungen schliessen?
Viele denken, «made in Europe» sei ein Garant für ethische und nachhaltige Produktion. Während Menschenrechtsverletzungen in den streng regulierten Ländern Europas tatsächlich selten vorkommen, gibt es doch auch hier schwerwiegende Missbräuche. «Made in Europe» ist nicht unbedingt besser, «made in China» nicht zwingend schlechter. Ein Produkt kann überall unter guten Umständen hergestellt werden. Aus vielen anderen Gründen wie kürzeren Transportwegen, einfacherer Überwachung und überschaubareren Lieferketten macht eine Europaproduktion aber durchaus Sinn.
Der Kundschaft sichtbar zu machen, dass auch kleinere Marken nachhaltig sind. Die grossen Marken haben entsprechende Mittel, um ihr Engagement zu bewerben. Man darf aber auch die kleinen Hersteller nicht vergessen, die teilweise erst aus einem Nachhaltigkeitsgedanken heraus gegründet wurden und still und leise einen tollen Job machen. Hier sind wir bemüht, unsere Verkaufsmitarbeitenden kontinuierlich zu schulen.
Kreislauffähigkeit ist Stand heute bei vielen Outdoorprodukten noch nicht gegeben. Wie geht Transa damit um?
Wir wollen dazu beitragen, die Dinge besser zu machen, statt den Status quo hinzunehmen. Das schaffen wir, indem wir unser Sortiment nach strengen Kriterien auswählen, die Industrie mit Produktrücknahmen und Recycling unterstützen und indem wir unserer Kundschaft helfen, bewusstere Kaufentscheidungen zu treffen.
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