Bikepacking auf Korsika: Plateau du Coscione

7. Mai 2020

Menschen sind freiheitsliebend. Kein Wunder liegt Bikepacking seit einigen Jahren voll im Trend. Denn zum einen hat man seine sieben Sachen stets bei sich und zum anderen gelangt man mit dem Bike an Orte, die mit dem Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zu erreichen wären. Hardy und Christa radelten für dich durch das Landesinnere von Korsika.

Fotos: Ruedi Thomi

Hardy
Stv. Filialleiter, Filiale Basel
Distanzradler und Abenteurer
Was ergibt Mountainbiking, Backpacking und abenteuerliches Reisen zusammen? Bikepacking. Diese Art des Reisens weckt ein Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit.

Unsere Route

Ausganspunkt ist Zonza. Im Hotel Clair de Lune haben wir übernachtet. Ein kleines, schmuckes Hotel, das das ganze Jahr über geöffnet hat. Von da fahren wir über Quenza in Richtung Bucchinera, wo die asphaltierte Strasse endet und in eine Kiesstrasse übergeht. Kaum losgefahren fängt Christa bereits den ersten Platten ein. Darauf sind wir vorbereitet: Rad ab, Schlauch raus, neuer Schlauch rein und weiter gehts.

CHECKLISTE BIKE FLICKZEUG

- Pumpe
- Ersatzschlauch
- Reifenheber
- Biketool mit verschiedenen Schlüsseln
- Schlauch-Reparaturset

Bei der Bergerie de Croci angekommen stärken wir uns mit korsischen Spezialitäten. Die Herberge hat eine Terrasse mit fantastischer Aussicht über das Plateau du Coscione. Sie ist Etappenziel von vielen Wanderern, da sie auf dem Fernwanderweg GR 20 liegt. Übrigens: Unsere Freunde haben zwei Etappen vom GR 20 erwandert. Den Bericht dazu findest du am Ende der Seite.

Jean Louis, der Bergerie-Betreiber, tischt eine regionale Köstlichkeit nach der anderen auf. Uns läuft das Wasser im Mund zusammen. Sogar eine feine Flasche Rotwein wird uns offeriert. Hoffentlich haben wir danach keine Gleichgewichtsschwierigkeiten.
Nun wagen wir uns ohne Gepäck an die Singletrails in der Umgebung. Intensive Anstiege wechseln sich mit grossartigen Downhills ab. Und plötzlich kreuzt ein Wildschwein den Trail. Wir sind schön erschrocken. In der Schweiz muss man als Biker immer auf Wanderer gefasst sein. In Korsika offensichtlich auf Wildschweine.

Überachten tun wir in der Nähe der Bergerie auf 1550 m.ü.M im Zelt. Aber zuerst gibt es noch ein feines Nachtessen.

Die Abendstimmung ist einzigartig. Durch ein paar Löcher in den Schleierwolken sind die Sternen sichtbar. Unsere Crew übernachtet im roten Zelt, wir im grauen. Nur einer durfte noch nicht ins Bett schlüpfen. Sonst wäre dieses gewaltige Sternenbild nie entstanden.
Nach einer angenehmen Nacht fahren wir am nächsten Tag via Aullène auf der Rue national zurück nach Quenza. Was nach einer vielbefahrenen Strasse tönt, entpuppt sich als fahrzeugbreiter Weg, auf dem mehr Schweine und Esel als Autos anzutreffen sind. In Zonza stärken wir uns, bevor wir auf den Col de Bavella strampeln. Dort haben wir mit unseren Wanderfreunden abgemacht.

Eine Reise nach Korsika und die Mitnahme des Mountainbikes lohnt sich wirklich. Die Insel ist wunderschön, die Abgeschiedenheit hat mich begeistert. Die zackigen Berge verleihen dem Ganzen eine Rauhheit, die fasziniert. Mit dem Velo hast du genau dir richtige Geschwindigkeit, um alles aufzusaugen und doch vorwärts zu kommen.

Wilde Landschaften, coole Trails und eindrückliche Szenarien - genau das wünsche ich euch auch. Viel Spass beim Bikepacken, ob in Korsika oder anderswo.

Lust auf weitere spannende Inhalte?
In unserem Blog findest du Inspiration, Tipps und Aktuelles aus der Welt von Transa.