Waschen, trocknen, imprägnieren: So pflegst du deine Outdoor-Ausrüstung

5. Juli 2021

Daunenjacke mit Tennisbällen waschen, Merinowolle ohne Weichspüler in die Maschine: Transianerin Désiréé kennt noch weitere Tipps, wie du deine Outdoor-Ausrüstung richtig pflegst. Diese verhelfen deiner wasserdichten Jacke oder deinen Schuhen zu einem längeren Leben.

Fotos: zVg

Verkauf, Filiale Zürich Europaallee
Hat die passenden Tipps auf Lager

Deine Outdoor-Ausrüstung macht mit dir viele Abenteuer mit. Du schwitzt, du wanderst auf sumpfigen Böden, sitzt nahe am Feuer. Und dann? Wie wäscht man eine Daunenjacke? Wie putzt man die Wanderschuhe? Und wie bleibt Merinowolle beim Waschen schön? Wir haben für dich die wichtigsten Tipps zur Pflege von Bekleidung und Ausrüstung für draussen zusammengetragen. Denn mit der richtigen Pflege bleibt dir deine Outdoor-Ausrüstung länger erhalten.

Hier geht's direkt zu:


Daune richtig pflegen

So selten wie möglich, so häufig wie nötig – das gilt für die Reinigung von Daunenausrüstung. Denn zu häufiges Waschen vermindert die Bauschfähigkeit und damit die Isolationsleistung der empfindlichen Daune. Schlafsäcke, aus Daune oder Kunstfaser, solltest du zudem regelmässig auslüften und am besten mit einem zusätzlichen Inlett benützen. Das schützt vor Verschmutzung und Schweiss und verlängert die Lebensdauer des Produkts.

Daune waschen

  • Prüfe das Produkt auf Risse, schliesse Reiss- und Klettverschlüsse.
  • Ist die Waschetrommel gross genug? Ab einem Füllgewicht von 750 g kann es in Haushaltswaschmaschinen eng werden für die Daune.
  • Weiche die Daunenschlafsäcke vor dem Waschen eine Stunde im kalten Wasser ein, damit sich die Daunen vollsaugen.
  • Verwende Spezialwaschmittel, niemals Weichspüler. Wähle den Schonwaschgang (max. 40 °C), falls auch «Spülen+». Schleudern mit maximal 600 U/min.
  • Gebe drei Tennisbälle mit in die Waschtrommel. Sie sorgen dafür, dass die Daunen nicht verklumpen.

Daune trocknen

  • Drücke das Wasser vorsichtig aus (nicht auswringen!) und lass den Schlafsack über einen Wäscheständer gelegt austropfen.
  • Lege das Produkt bei niedriger Temperatur (ca. 40 °C) mit drei Tennis- oder Trocknerbällen in den Trockner.
  • Ohne Trockner: Liegend trocknen lassen und immer wieder gut durchschütteln, damit die Daunen nicht verklumpen. Dauert je nach Füllmenge 5 bis 10 Tage.

Dauen richtig aufbewahren

Lagere deine Daunenjacke oder deinen Daunenschlafsack offen an einem trockenen, dunklen Ort oder in einem grossen, luftdurchlässigen Netzbeutel. Lass deine Daunenartikel auf keinen Fall komprimiert im Stopfsack liegen.

Schuhe richtig pflegen

Kaum ein Teil unserer Ausrüstung hat so ein hartes Los wie die Schuhe. In ihnen laufen wir durch Regen und Schnee oder schwitzen in der prallen Sonne, bei jeder Tour werden sie zigtausendfach geknickt und verbogen, die Sohle reibt sich ab an Fels und Geröll. Trotzdem landen sie nach dem Einsatz oft ungeputzt im Schuhregal. Wenn du deine Wander- oder Trekkingschuhe aber regel­mässig pflegst, bleiben Atmungsaktivität und Wasserfestigkeit bestehen und du verlängerst die Lebensdauer deiner Schuhe.

Schuhe gründlich reinigen

  • Entferne die Schnürsenkel. So kannst du auch schwer zugängliche Stellen putzen.
  • Entferne Schmutz mit kaltem Wasser und Schmutzbürste.
  • Fülle den Schuh über Nacht mit Wasser und einem Tropfen Seife (kein Fett oder ölhaltige Mittel verwenden), um Salze aus der Membran von wasserdichten Gore-Tex-Schuhen zu lösen. Spüle die Schuhe danach gut aus.
  • Nimm die Innensohle nach Gebrauch zum Lüften raus und wasche sie nach Bedarf.

Schuhe trocknen lassen

  • Schuhe an der Luft offen (ohne Schnürsenkel) 1–2 Tage trocknen lassen. Tu dies niemals direkt in der Sonne, am Feuer oder nah an einem Heizkörper. Denn dadurch könnten sich Verklebungen lösen. Zudem wird Leder durch die Hitze spröde.
  • Schneller gehts mit Zeitungspapier. Stopfe die Schuhe damit aus und wechsle das Papier unbedingt regelmässig, sonst droht Schimmel.
  • Trockne alle Metallteile (Haken und Ösen) sorgfältig ab, um Rostbildung zu vermeiden.

Wander- und Trekkingschuhe wachsen oder imprägnieren

  • Behandle Nubuk- und Spaltleder dünn mit Wachs (zum Beispiel Granger’s G-Wax). Trage eine gleichmässige Schicht mit der Bürste auf, entferne überflüssiges Material.
  • Pflege und imprägniere Schuhe mit Gore-Tex-Membran mit dem dafür empfohlenen Mittel (zum Beispiel Nikwax).
  • Pflege geöltes Leder gelegentlich mit Wachs. Verteile dieses mit einem weichen Tuch gleichmässig.
  • Reibe das Schaftinnenfutter hin und wieder mit einem Lederpflegemittel oder herkömmlicher Feuchtigkeitscreme ein.
  • Gegen unangenehme Gerüche hilft eine Nacht im Gefrierschrank – das tötet müffelnde Bakterien ab.

Wasserdichte Jacken richtig pflegen

Körperfette, Öle und Schweiss setzen der Membran deiner wasserdichten Jacke zu. Mit der Zeit löst sich dann die Innenseite ab. Anders als deine Daunenausrüstung solltest du deine Hardshell deshalb lieber öfter waschen.

Wasserdichte Jacke waschen

  • Schliesse alle Reiss- und Klettverschlüsse.
  • Verwende ein Spezialwaschmittel (keinen Weichspüler!).
  • Wähle einen Schonwaschgang mit reduzierter Schleuderzahl und zusätzlichem Spülgang, um Waschmittelrückstände im Gewebe zu entfernen. 

Regenjacke imprägnieren

  • Verwende Pflegeprodukte für atmungsaktive Textilien, zum Beispiel Fibertec Green Guard.
  • Eine Imprägnierung macht deine Kleidung nicht wasserdichter, sondern lässt Wasser und Schmutz von der Oberseite abperlen. Der Stoff saugt sich deshalb nicht mit Wasser voll und die Regenjacke bleibt atmungsaktiv. Das gilt auch für Softshell.
  • Wegen des Trocknens im Tumbler bei mittlerer Temperatur reaktivierst du die wasserabweisende Wirkung.

G-1000 richtig wachsen

G-1000 von Fjällräven ist für viele das Funktionsgewebe überhaupt. Der Polyester-Baumwoll-Mix wird mit Grönlandwachs wasserfest und winddicht imprägniert. Das solltest du etwa nach jeder dritten Maschinenwäsche tun.

Grönlandwachs auftragen

  • Reibe den Wachsblock mit Druck über den Stoff. Das Kleidungsstück sollte sauber sein, am besten frisch gewaschen.
  • Vergesse dabei Ecken, Nähte und Taschenabdeckungen nicht.
  • Variation: Du kannst vorne mehr Wachs auftragen, um besser gegen Stürme geschützt zu sein. Der Rücken hingegen, wo du dein Gepäck trägst, kommt mit weniger Wachs aus. So regulierst du die Ventilation und schwitzt weniger.
  • Bügle das Kleidungsstück bei etwa 60 °C, um das Wachs ins Gewebe einzuschmelzen.
  • An runden Stellen wie vorgeformten Knien, Rucksackböden oder Taschen lässt sich das Wachs oft besser mit einem Föhn einarbeiten.
  • Wiederhole bei Bedarf die Prozedur an besonders nässeempfindlichen Stellen wie Gesäss, Knien und Schulterpartien.
  • Achtung: Je mehr Wachs du aufträgst, desto steifer wird der Stoff nach dem Bügeln.

In allen Transa Filiale zeigen wir dir jeden ersten Samstag im Monat, wie das genau geht. Lieber nicht selber wachsen? Du kannst dein Produkt auch in unseren Wachs-Service bringen.

Merinowolle richtig pflegen

Merinowolle liefert ein tolles Hautklima, ist schmutzresistent und antibakteriell. Deshalbkannst du sie   länger tragen, ohne zu müffeln. Gut so, denn die Maschinenwäsche setzt den feinen Fasern zu. Beachte also unsere Pflegetipps, wenn du deine Merinokleidung wäschst.

Merinowolle waschen

  • Kontrolliere die Waschtrommel auf defekte Stellen.
  • Schliesse alle Reissverschlüsse.
  • Wasche die Merinowolle beim ersten Waschgang separat. Anschliessend kannst du sie als normale Wäsche zusammen mit ähnlichen Farben waschen.
  • Wäschestück auf links drehen oder im Netzbeutel waschen.
  • Verwende spezielles Wollwaschmittel (zum Beispiel Granger’s Merino Wash), keinen Weichspüler. Dieser enthält Enzyme, die die feinen Merinofasern aufspalten und beschädigen können.
  • In der Regel eignet sich eine Kaltwäsche oder Warmwäsche bis 40 °C.

Merinokleidung trocknen

  • Trockne deine Merinokleidung nicht im Tumbler.
  • Lege deine Merinoteile idealerweise auf eine belüftete Unterlage. Sonst: Hänge sie mittig auf der Leine oder am Bügel auf.
  • Wolle kann in der Wäsche bis zu 5 Prozent eingehen.
  • Bügele deine Merinokleidung nur mit der Einstellung «Wolle» oder mit maximal 130 °C. Schütze sie zudem durch Auflegen eines Baumwolltuchs. Und schiebe das Bügeleisen nicht hin und her, sondern dämpfe die Wolle nur.

Allgemeines zu Merinowolle

  • Reine Merinowolle ist weniger robust als Kunstfasern, besonders im nassen Zustand.
  • Lagere deine Merinoteile geschützt vor Schädlingen wie Motten, Silberfischen und Teppichkäfern.
  • Vorsicht vor spitzen Gegenständen wie Dornen, Gürtelschnallen und Schmuck.

Lust auf weitere spannende Inhalte?
In unserem Blog findest du Inspiration, Tipps und Aktuelles aus der Welt von Transa.