Inspiration für deinen Sommer in der Schweiz
9. Juni 2020
Persönliche Geschichten und individuelle Tipps für deinen Sommer findest du genau hier. Natur entdecken geht nämlich auch an unerwarteten Orten, zum Beispiel in der Stadt.
Fotos: div. / Illustration: Luzian Meier
1. Kajaken bei Baden
Wenn wir das Wort «Wildwasser» hören, denken wir gewiss nicht an den begradigten Limmatkanal. Wir stellen uns eher eine abgelegene Schlucht vor, in der das Wasser schäumend durch bizarre Felsformationen tobt. Aber auch in einem von Menschenhand gezähmten Fluss kann das Wasser wild fliessen. Das zeigt uns das Beispiel der Limmat am Fusse der Stadt Baden AG. Zwischen den Grossen Bädern und dem Oederlin-Area l wird im kanalisierten Wildwasser gepaddelt und gesurft, sobald es das Wetter erlaubt. Findet man, was man sonst in abgelegenen Tälern sucht, also in erreichbarer Nähe der Stadt? Jein. Bestimmt ist der Abenteuergedanke hier nicht derselbe und das Naturerlebnis eher sekundär, aber als Übungsgewässer taugt der Limmatkanal trotzdem, und es macht Spass.Sandro
2. Gedankenfluss in Bern
Ich stehe hüfttief im Wasser – die Gedanken treiben und dennoch bin ich irgendwie hochkonzentriert. Wurf, Drift. Meine Augen verfolgen die kleine Fliege, die vom Wasser davongetragen wird, vorbei an Schrebergärten, Neubauten und der Autobahnbrücke, welche die Szenerie dominiert. Wie auch der lange Arbeitstag verschwindet meine Fliege langsam in der Dämmerung. Nächster Wurf, Drift. Mein Blick bleibt hängen. Ein Weidenzweig schwimmt stromaufwärts an mir vorbei, dann um mich herum, und nähert sich dem Ufer. Erst als ich die Silhouette des Tieres sehe, realisiere ich, dass der Biber die Berner Aare unlängst zurückerobert hat. Staunend halte ich inne und die Gedanken sind wieder da. Noch vor knapp 100 Jahren schwammen hier Lachse. Wie wohl mein Heimat fluss in 100 Jahren aussehen wird? Ich schwinge mich auf mein Velo und trete in die Pedale – erfüllt, dankbar, glücklich und dennoch nachdenklich. Warum ich fliegenfische? Darum.Cyril
3. Bouldern in Bern
Aufgrund der aktuellen Lage haben noch einige Boulder- und Kletterhallen geschlossen. Gibt es somit keine Möglichkeit mehr, sich ein bisschen auszupowern? Auf dem Nachhauseweg vom Einkaufen bekomme ich darauf prompt eine Antwort. Ein Vater und seine Söhne versuchen sich im Bouldern an einer Natursteinwand beim Bahnübergang, keine 100 Meter von meiner WG entfernt. Dieser einschränkenden Zeit mit Kreativität zu begegnen, begeistert mich. Noch am gleichen Abend erzähle ich meinem Mitbewohner von der Entdeckung. Am folgenden Nachmittag stehen wir zusammen vor der Wand und versuchen uns daran. Das Bouldern hier beim Eisenbahnübergang ist etwas Neues. Es ist weder voll kommen künstlich wie in der Halle noch vollkommene Natur, wie wenn man richtig «an den Felsen» geht. Es ist irgendwa s dazwischen. Das merken wohl auch die schaulustigen Passanten. Vom Anfeuern über kritische Blicke bis hin zu längeren Gesprächen über das Wetter und abgestürzte Kletterlegenden erleben wir jede Art von Kontakt und lernen somit neue Facetten unseres Quartierlebens kennen.Noah
4. Slackline in St. Gallen
Blick nach vorne, Arme über die Schulterhöhe, Hüfte aufrecht stellen, Knie leicht anwinkeln und den Fuss gerade auf die Slackline: So gelingt der Balanceakt auf der wackeligen Line. Frühlingsdüfte in der Luft, ein leichtes Windchen in den Haaren, umgeben von mächtigen Bäumen über dem grasgrünen Teppich: In jedem Stadtpark lässt sich das ideale Plätzchen für eine Runde Slackline finden. In St. Gallen eignet sich beispielsweise der Stadtpark. Neben der Balance stärkt man mit dieser Form des Trainings die Rumpfmuskulatur, kann Rückenschmerzen vorbeugen, übt sich in Sachen Konzentration und erlebt die nahe Natur aktiv und trotzdem ohne viel Aufwand. Naherholung pur und die Slackline passt in fast jeden Rucksack.
Sasa
5. Entdeckungstour mit dem Velo
Noch nie habe ich zwei Räder als Fortbewegungsmittel und Sportutensil so geschätzt wie in den vergangenen Wochen. Kleine und grössere Runden lassen mich mein Quartier, den Wald, die Stadt und deren nahe Umgebung mit all ihren Geräuschen, Gerüchen und Farben neu entdecken. Rennvelo fahren hat sich selten so befreiend angefühlt und beim Biken im Bireggwald (Stadtwald) finde ich nicht nur abwechslungsreiche Trails, sondern auch Bärlauch. Welcher zu Pesto verarbeitet eine nette Briefkasten-Überraschung für Freunde hergibt.Nadia
6. Sitzplatzcamping
Ich koche praktisch jeden Tag auf dem Gartensitzplatz unserer Genossenschaft für einen Künstler und mich mit dem Outdoor-Gaskocher. Normalerweise bin ich sehr viel unterwegs und besuche meine Lieblingsplätze in der Natur regelmässig mit meinem Zelt, jetzt fehlt mir das unglaublich. Ab und zu stelle ich deshalb auf dem Gartensitzplatz sogar mein Zelt auf oder übernachte im Biwaksack. Ich bin direkt am Fluss unter freiem Himmel, aber wenn ich etwas vergesse, bin ich in zwei Minuten in der Wohnung. Es ist Campingfeeling zuhause. Das ist eine lustige Mischung vom Komfort der urbanen Umgebung und einem Naturerlebnis.
Hansj
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