Wintermärchen auf dem Grimselpass
19. Mai 2019
Inmitten der Natur, abgeschnitten von der Aussenwelt und dennoch wohl und warm aufgehoben. Dunja, Anna und Nadja nehmen dich mit in die verschneite Winterwelt auf dem Grimselpass.
Fotos: Ruedi Thomi
Zu dritt reisen wir mit dem Zug nach Innertkirchen MIB. Wir sind auf der Suche nach tiefem Winter, Abgeschiedenheit und einer Prise Luxus. Aber uns erwartet vorerst nur Frühlingswetter. Zwei freundliche KWO-Mitarbeitende namens Tomi und Tom nehmen uns in Empfang. Sie begleiten unsere Anreise ins Hotel Grimsel Hospiz – die nicht unkompliziert werden wird!
Wir haben noch keinen Schnee gesichtet, trotzdem macht uns die Lawinengefahr in höheren Lagen einen ersten Strich durch die Rechnung. Aber Tomi und Tom haben einen Alternativplan: Kurzerhand geht es in die winzige Stollenbahn. Wir kommen in den Genuss einer sehr speziellen Fahrt von Guttannen bis zum Kraftwerk Handeck 1. Aufrechtstehen liegt hier nicht drin. Oben angekommen besuchen wir das beeindruckende Kraftwerk. Hier fliesst das Wasser durch die mächtigen Turbinen.
Als wir bei der Handeck in die Luftseilbahn steigen, die uns bis Gerstenegg bringt, staunen wir: Schneegestöber! Die Sicht ist Weiss in Weiss, die Gondel schaukelt ganz schön wild. Also wieder rein in den Stollen, in den schützenden Berg. Mit dem Bus fahren wir durchs Stollenlabyrinth zur Kristallkluft. 1974 trafen Stollenbauer auf diese riesige Ansammlung von Quarzen, Fluoriten, Calciten und Chloriten – schützenswert! Die Kluft ist für Besucher erreichbar und auch wir lassen uns in den Bann dieser funkelnden Kristalle ziehen. Weiter geht es zum Kraftwerk Grimsel 1 und seinen Turbinenflüsterer.
Das Gestöber von vorhin wurde zu einem Sturm. Als Folge kann die kleine Seilbahn zum Hospiz nicht fahren. Wir stapfen also den ehemaligen Wassertunnel hoch zum Hotel und betreten dieses durch den Keller. Seit längerem sehen wir wieder Tageslicht und das Wetter draussen: Es bleibt stürmisch und schneit kräftig weiter. Wie bestellt, denn es gilt: Raus. Aber richtig. Die Lage des Alpinhotel Hospiz ist einmalig. Im Winter ist es abgeschnitten von der Aussenwelt, mitten in einem Schutzgebiet gelegen. Der Mensch ist in dieser Abgeschiedenheit fremd – ein tolles Gefühl!
Im Innern des Hotels entpuppt sich die kleine Prise Luxus als sehr gross. Das Personal ist herzlich und zuvorkommend, das Hotel wunderschön renoviert. Die Rauheit der Natur kann in einer romantischen Umgebung genossen und beobachtet werden. Wir lassen es uns gut gehen: Um vier Uhr gibt es Kaffee und Kuchen (Hasli-Kuchen nicht verpassen), um sechs Uhr Apéro. Dann geht es mit Winterstiefeln und Bademantel in den Hotpot. Rechts und links türmen sich die Schneemassen. Auf das feine Znacht folgt ein Schlummertrunk im Felsenkeller. Zufrieden fallen wir ins Bett.
Nach dem reichhaltigen Frühstück am nächsten Morgen reisen wir ab. Das Wetter heute: Der Himmel ist stahlblau, die Sonne scheint. Wir haben ein Wintermärchen gesucht und gefunden: Eine abenteuerliche, abwechslungsreiche Anreise durch Stollenwelten und Schneegestöber – ein einzigartiger Aufenthalt im Grimsel Hospiz.
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