GORE-TEX® – so funktioniert die wasserdichte Membran

Der US-amerikanische Forscher Bill Gore entwickelte GORE-TEX® im Jahr 1969. Wie bei vielen anderen Erfindungen war auch diese aus einem Zufall entstanden. Sein Sohn tüftelte im Keller an Polytetrafluorethylen, kurz PTFE, ein spezieller Kunststoff. Dieser dehnte das Material aus, es entstand die neue Membran ePTFE. Diese wies besondere Eigenschaften auf: Sie war atmungsaktiv, aber dennoch wasserdicht. 

ePTFE funktioniert so: Das Material ist sehr porös. Das heisst, es weist viele winzig kleine Öffnungen auf. Die Grösse dieser Milliarden von Poren ist entscheidend, denn sie sind 20’000-mal kleiner als kleinste Wassertropfen. Regen ist es somit nicht möglich, die Membran zu durchdringen. Aber nicht nur das: Die Poren sind gleichzeitig 700-mal grösser als Wasserdampfmoleküle. Diese gelangen somit ungehindert durch die Membran nach aussen. Kurz gesagt: Dampf kann raus, Regen nicht rein. 

Die ePTFE-Membran kannst du aber nicht direkt tragen; sie ist dünn und nicht reissfest. Mechanischer Abrieb würde die Membran rasch zerstören. Deshalb wird die GORE-TEX®-Membran in deiner Bekleidung mit einem anderen Material zusammengeklebt. Die Funktion von GORE-TEX® schränkt das nicht ein. 

Zweilagige und dreilagige Jacken unterscheiden sich im Innenfutter. Zweilagige Jacken haben ein loses Innenfutter, das nicht verklebt ist. Bei dreilagigen Jacken hingegen ist das Innenfutter fest mit der Membran und der Aussenschicht verklebt. Modelle mit drei Lagen sind etwas schwerer, dafür robuster. 

Damit deine GORE-TEX®-Bekleidung möglichst lange wasserdicht und atmungsaktiv bleibt, ist die richtige Pflege wichtig. Folgend zwei Tipps: 

Regelmässig waschen
Es ist ein Mythos, dass du deine GORE-TEX®-Bekleidung nicht häufig waschen sollst. Das Gegenteil ist korrekt: Wasche deine wasserdichte Kleidung regelmässig. Das befreit die Membran von Schmutz und Schweiss, Dampfmoleküle können sie wieder passieren. Zudem solltest du deine GORE-TEX®-Produkte imprägnieren. Auch das trägt dazu bei, ihre Funktionen möglichst lange zu erhalten.

Wie oft du deine Outdoor-Bekleidung tatsächlich waschen solltest, hängt davon ab, wie oft du sie trägst. Als Faustregel gilt: bei starker Beanspruchung nach 10 bis 12 Benutzungstagen, bei weniger starker Beanspruchung nach 20 bis 30.

Richtig kombinieren
Wenn du unter deiner GORE-TEX®-Jacke nur saugfähige Materialien wie Baumwolle trägst, kann die Membran nicht komplett wirken. Denn der Dampf gelangt nicht bis zur Jacke, er wird vorher ausgebremst. Trage deshalb unter deiner GORE-TEX®-Bekleidung unbedingt Funktionsbekleidung. Dazu zählen beispielsweise Merinowolle oder atmungsaktive Kunstfaser. Diese Materialien leiten die Feuchtigkeit weg vom Körper und unterstützen somit die Eigenschaften deiner Jacke. Falls du es damit nicht warm genug hast, kannst du als zweite Schicht auch noch ein Fleece tragen.

Wasserabweisend, wasserbeständig, wasserdicht – die Begrifflichkeiten von Outdoor-Bekleidung können verwirren. Produkte aus GORE-TEX® sind dauerhaft wasserdicht. Sie haben eine Wassersäule von mindestens 28’000 Millimetern. Das heisst: Man könnte eine mit Wasser gefüllte Säule von 28 Metern Höhe auf das Material stellen. Erst dann dringt Wasser durch. 

GORE-TEX® will es aber noch etwas genauer wissen. Deshalb müssen alle Produkte einen Regentest bestehen. Dabei werden in einem Regenturm verschiedene Wettersituationen simuliert, von leichtem Nieselregen bis zu Starkregen. Die Produkte müssen diesen Test bestehen – frisch ab Produktion und nach langem Gebrauch. 

Vielleicht ist am Feuer ein Funke auf deine Jacke geflogen oder du bist an einem Stacheldraht hängen geblieben. Ärgerlich, so ein Loch. Aber kein Grund, die Jacke in den Abfall zu werfen. Wir reparieren deine Bekleidung aus GORE-TEX®. Anschliessend ist sie wieder komplett wasserdicht.