Ruedi Thomi
Im Spätherbst oder an milden Wintertagen ist Camping mit der richtigen Vorbereitung gut möglich. Es gibt einige Punkte zu beachten, damit du warm und sicher unterwegs bist. Transianer Tinu verrät dir, was es beim Wintercamping zu berücksichtigen gilt.
Draussen ist es kalt, vielleicht liegt schon Schnee, vielleicht kommt er erst noch. Im Camper hingegen ist es schön warm und gemütlich. Ihr plant Schneeschuhtouren oder einfache Wanderungen direkt von eurem Stellplatz aus, eventuell ist sogar eine Velotour möglich oder ihr geniesst einfach eine Auszeit.
So oder so: Wintercamping ist ein wunderschönes Erlebnis. Und mit der richtigen Vorbereitung auch warm und entspannt. Folgend meine wichtigsten Tipps, damit ihr sicher unterwegs seid.
Wasser: Wasserleitungen dürfen nicht einfrieren, sonst platzen sie. Deshalb: Fürs Camping im Winter unbedingt gut isolieren oder komplett entleeren. Das gleiche gilt für den Abwassertank, dort hilft Frostschutzmittel.
Gas: Bei tiefen Temperaturen brauchst du Gasflaschen mit Propan, das ist winterfest. Butan verdampft unter 4 Grad Celsius nicht mehr, sondern bleibt flüssig in der Kartusche. Es lässt sich deshalb bei Kälte nicht für den Gaskocher nutzen.
Strom: Batterien für beispielsweise Stirnlampen und Akkus sind bei kühlen Temperaturen schneller leer. Pack deshalb noch eine zweite Powerbank ein.
Heizen: Mit Gas, Diesel oder Strom kannst du deinen Camper oder dein Büssli im Innenraum heizen. Bei Gas- oder Dieselheizungen solltest du einen Kohlenmonoxid-Warnmelder installieren. Dieser alarmiert, wenn der Gehalt von Kohlenmonoxid in der Luft zu hoch ist und Versticken droht. Wenn du auf einem Campingplatz mit Stromanschluss stehst, kannst du auch einen Heizlüfter einstecken.
Pneus: Am besten bereits im Herbst, aber sicher fürs Wintercamping: Winterpneus montieren. Wenn du auf einem Campingplatz in den Bergen bist, kann der Winter schneller kommen als gedacht. Unbedingt auch die Schneeketten mitnehmen.
Silikonspray: Türgummis und Schloss mit Silikonspray einfetten. Das verhindert, dass sie einfrieren und reissen.
Allgemeine Ausrüstung: Schneeschaufel, Besen und Eiskratzer mitnehmen. Als Schneeschaufel reicht häufig auch eine kleine Lawinenschaufel aus dem LVS-Set.
Welcher Campingplatz hat im Winter offen? Kläre das unbedingt ab, bevor du losfährst, denn viele Campingplätze schliessen während der kalten Jahreszeit. Informiere dich deshalb vorab im Internet oder telefonisch, ob der Campingplatz ganzjährig geöffnet ist. Schau auch gleich, welche Infrastruktur der Wintercampingplatz bietet: Gibt es Warmwasser und Strom? Sind beheizte Aufenthaltsräume oder eine Gemeinschaftsküche verfügbar? Das hilft dir dabei, dein Abenteuer möglichst gut zu planen.
Achte zudem darauf, dass der Campingplatz gut erreichbar ist. Die Zufahrt über steile Strassen sind bei Schnee und Eis erschwert. Zudem werden manche Strassen im Winter nicht gewartet und sind möglicherweise gar nicht passierbar. Du magst Wintercamping, willst aber auch Unterhaltung? Dann suchst du am besten einen Platz in der Nähe eines Wintersportorts. Wenn du andersrum etwas Ruhe suchst, dann möglichst weit weg davon.
Am wichtigsten ist, dass das Fahrzeug gut isoliert ist. Dazu zählen auch Isolationsmatten für die Fenster. Mit einem hochwertigen Schlafsack für Minustemperaturen ist dir zudem meistens wärmer als mit einer Decke. Halte dir Kälte unbedingt auch von unten vom Leib. Bei einer dünnen Matratze empfehle ich, eine dünne Isomatte aus Schaumstoff darunterzulegen.
Bei der Bekleidung ist es wie überall im Winter: Schichtenprinzip. In der Küche darf zudem eine Thermosflasche nicht fehlen, um Tee oder Kaffee warmzuhalten. Kochen draussen ist auch bei kalten Temperaturen schön, mit dieser Feuerschale wärmst du dich gleich mit. Pack unbedingt auch noch ein Sitzkissen ein, damit dir auf Campingstühlen und auch Bänken warm ist. Für Campingstühle gibt es auch wärmende Sitzüberzüge. Weitere Tipps zur Ausrüstung findest du im folgenden Beitrag.
Lüften: Ja, draussen ist es kalt. Trotzdem ist regelmässiges lüften wichtig, damit die Feuchtigkeit nicht im Camper bleibt – genau wie in der Wohnung zu Hause. Vor allem unter der Matratze bildet sich sonst Schimmel.
Essen und Trinken: Nimm genügend Brennstoff fürs Kochen mit – kalt essen ist bei tiefen Temperaturen etwas trostlos. Und: Genügend trinken. Vielleicht spürst du wegen der Kälte den Durst weniger. Trink trotzdem genug, damit dein Körper gut mit Flüssigkeit versorgt ist.
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