Eine Frau im Wald, sie hat eine Rolle Toilettenpapier in der Hand.

Freizeit

So gehst du in der Natur richtig auf die Toilette

  • #Bushcraft
  • #Wandern
  • # Camping
Silwä
Verkaufsberaterin, Filiale Luzern
© Fotos

Bei deinen Outdoor-Abenteuern meldet sich früher oder später Mutter Natur bei dir . Doch was tun, wenn weit und breit kein WC in Sicht ist? Wir haben Tipps, wie du beim Toilettengang im Busch achtsam mit der Natur umgehst.

Im besten Fall hinterlassen wir in der Natur möglichst wenig Spuren. Dazu gehört erst einmal, dass du so wenig Dreck und Müll wie möglich produzierst. Im Falle der Outdoor-Toilette geht das nur bedingt. Unter Bushcrafterinnen und Survivalisten geht der Trend klar in Richtung «mitnehmen und entsorgen», wo die «Bescherung» in wasser- und luftdichten Behältern bis zum nächsten Camping mitgenommen und dort vernünftig entsorgt wird.

Doch gerade bei mehrtägigen Touren stösst der Gedanke bei vielen unangenehm auf. Deshalb hier ein paar Tipps für deinen nächsten Toilettengang im Freien.

Eingelocht: Vergrabe deine Fäkalien

Vergraben ist besser als achtlos liegen lassen. Grabe ein kleines Loch, das dir als Toilette dient. Dort kommt dein «Häufchen» hinein. Am Besten geht das mit einem Klappspaten. Diese gibt’s in einer handlichen Grösse, die gut in deinen Rucksack passt. Wenn du keinen zur Hand hast, geht auch ein Löffel oder ein grösserer Ast. Die Erde hebst du auf, damit du dein Outdoor-WC später wieder zuschütten kannst. Niemand sieht und riecht, dass du da warst.

  • Aufnahme mit einer Drohne: Jemand steht im Wald auf einer Lichtung.

    Wenn du dich draussen in der Natur erleichtern musst, such dir ein Plätzchen mit mindestens 70 Zentimeter Abstand zum nächsten Gewässer.

    Foto © Jonas Näf
  • Jemand steht in einem Gebüsch, man sieht nur den Oberkörper.

    Vorsicht vor Brennnesseln, Ameisenhaufen oder giftigen Pflanzen im Gebüch.

    Foto © Jonas Näf
  • Ein Loch in der Erde, gegraben mit einer kleinen Handschaufel.

    Das Loch sollte etwa 15 bis 20 Zentimeter tief sein.

    Foto © Jonas Näf
  • Jemand gibt Erde mit einer kleinen Schaufe in ein Loch.

    Nachdem du dein Geschäft verrichtet hast, schaufelst du das Loch wieder zu. Papier solltest du der Natur zuliebe wieder mitnehmen.

    Foto © Jonas Näf
  • Eine Rolle Toilettenpapier auf einem abgesägten Stamm im Wald.

    Mit ein paar wenigen Handgriffen lässt sich eine WC-Rolle so drapieren, dass du ganz einfach Stück um Stück abreissen kannst.

    Foto © Jonas Näf
  • Im Wald auf einem Stock ist eine Rolle Toilettenpapier befestigt. Sie ist geschützt von einem Drybag.

    Unter einem Drybag bleibt das WC-Papier trocken.

    Foto © Jonas Näf
  • Auslegeordnung auf einem Waldboden: kleine Schaufe, Händedesinfektion, Drybag mit WC-Papier, Hundesäckli.

    Praktische Utensilien für unterwegs; auch Hundesäckli können im Notfall gute Dienste leisten.

    Foto © Jonas Näf
  • Im Wald: Ein dünner Ast steckt im Boden, oben befestigt ein Blatt. Das markiert eine Stelle, an der jemand seine Fäkalien vergraben hat.

    Insbesondere, wenn man in einer Gruppe unterwegs ist, sollten alle die Stelle markieren, an der sie ihre Fäkalien vergraben.

    Foto © Jonas Näf

Wichtig: Grabe das Loch tief genug, sodass auch wirklich alles verschwindet – es muss aber keine 30 cm tief sein. Für eine gute Toilette reichen ca. 10-15 cm völlig aus. Suche mindestens 70 Meter entfernt von Wasser, Wanderwegen und Campingplätzen ein Plätzchen für deine Toilette. Es ist wichtig, dass Fäkalien und Erreger nicht ins Grundwasser gelangen, wo sie leicht wochenlang überleben.

Achte beim Platz für deine Toilette auf giftige Pflanzen, Ameisenhaufen und Bienennester. Streicheleinheiten von Brennesselblättern möchtest du nicht unbedingt.

Die Natur kann Toilettenpapier, Feuchttücher oder Taschentücher nur sehr schwer abbauen, deshalb verrotten sie teilweise über mehrere Jahrzehnte hinweg. Sämtliches Papier sollte nach Gebrauch in einer gut verschliessbaren Tüte wieder mitgenommen werden. Das gilt erst recht für Hygieneartikel und Windeln. Auch mit einem Robidog-Säckli funktioniert das ganz gut. Toilettenpapier kannst du auch verbrennen, sofern keine Waldbrandgefahr herrscht.

Blätter und Schneebälle als WC-Papier

Wenn es dich unfreiwillig papierlos in die Büsche verschlägt: Bevor das Toilettenpapier erfunden wurde, griffen die Menschen gerne zu Hilfsmitteln aus der Natur, um ihren Allerwertesten abzuwischen. Alternativ lassen sich grosse, weiche Blätter verwenden. Blätter von Ahorn oder Buche eignen sich besonders gut. Wenn du Blätter benutzt, lass die Finger von giftigen, stechenden oder brennenden Pflanzenblättern. In unbekannten Regionen sollte man doppelt vorsichtig bei der Wahl seiner Reinigungs-Utensilien sein.

Ausrüstung für die Toilette draussen

Der Natur zuliebe, bitte keine Pflanzen mit Wurzeln ausreissen; abgefallene Blätter tun auch ihren Zweck. Auch Baumrinde mit glatter Oberfläche geht gut. Weniger geeignet sind Moose: sie sind zwar schön weich, aber sie zerbröseln sehr schnell.

Auch mitgebrachtes Wasser aus der Flasche kann auf der Toilette als Wischmittel verwendet werden. Im Winter tun auf der Outdoor-Toilette auch ergonomisch geformte Schneebälle einen guten Dienst.

Nichts da zum Abwischen?

Dann müssen deine Hände daran glauben. Das klingt gewöhnungsbedürftig. Säubere dir dann deine Hände im Gras und mit Erde oder verwende Desinfektionsmittel, anstatt deine Hände an Brunnen oder Viehtränken zu waschen. Bist du in der Gruppe unterwegs, trefft eine Abmachung darüber, welcher Ort für euer WC vorgesehen ist. Markiert zuvor gegrabene Löcher mit einem Stock, damit es nicht zu unschönen Überraschungen kommt.

Nach Einbruch der Dunkelheit hilft dir eine Stirnlampe, um leicht ein geeignetes Örtchen für dein Klo zu finden. Und: du hast die Hände frei.

Fazit: Damit unsere Natur ein Wohlfühlort bleibt, solltest du bewusst und achtsam durch die einheimischen Wälder und Berge streifen. Und mit diesen Tipps im Gepäck wird deine Reise in die Wildnis zum naturnahen Abenteuer, gepaart mit einem Hauch von echter Freiheit.

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