Tipps und Tricks fürs Lagerfeuer
Raphael Zeller, Philippe Heitz
Um ein Lagerfeuer sitzen, den züngelnden Flammen zuschauen, sich daran wärmen oder auch über dem Feuer kochen: Bushcraft-Profi Philippe erklärt, wie du in wenigen Schritten ein Feuer entfachst und welche Stellen sich für ein Feuer eignen.
Ohne Holz kein Feuer – klar. Aber bevor du überhaupt mit dem Feuermachen beginnst, brauchst du eine geeignete Stelle. Nimm am besten eine bestehende Feuerstelle und errichte keine neue. Es gibt über 500 offizielle «Schweizer Familie»-Feuerstellen und zahlreiche Gemeindegrillplätze. Und wenn du wirklich keine Feuerstelle findest, suche einen windgeschützten Ort mit ausreichend Abstand zu Bäumen und Ästen. Eine steinige oder sandige Stelle eignet sich besonders gut. Auch auf feuchter Erde kannst du ein Feuer entfachen. Ideal ist ein Flussufer mit Kies. Dort gibt es auch direkt Wasser zum Löschen des Feuers.
Feuer machen – so gehts
Vor dem Feuermachen kommt das Sammeln: Du brauchst Zunder-, Anfeuer- und Brennmaterial, von ganz fein bis dick.
Je feiner und trockener der Zunder ist, umso schneller brennt dein Feuer. Als Zunder eignen sich Reisig, Birkenrinde oder Kienspan. Lege dickes Holz erst dann auf, wenn das Feuer richtig brennt.
Messer und Feuerstahl funktionieren immer, selbst wenn es draussen feucht oder nass ist. Sie widerstehen garstigen Bedingungen besser als Streichhölzer oder Feuerzeug.
Tipp: Als Brandbeschleuniger eignen sich fettige Kartoffelchips oder Tacos hervorragend. Probiere es mal aus.
Wenn das Feuer brennt, kannst du nasses Holz am Rand der Feuerstelle trocknen. Halte das Feuer so gross wie nötig und so klein wie möglich und verbrenne nicht unnötig Holz.
Zeit für den Genuss: Du kannst dich gemütlich am Feuer wärmen, Würstchen grillieren, Schlangenbrot essen oder einfach nur zufrieden in die lodernden Flammen schauen.
Feuer sicher löschen
Lass das Lagerfeuer nie unbeaufsichtigt. Und lösche das Feuer komplett, bevor du die Stelle verlässt. Dafür lässt du dein Feuer so weit wie möglich herunterbrennen. Die restliche Glut kannst du dann mit Sand, feuchter Erde oder Wasser ersticken. Kontrolliere anschliessend mit den Händen, ob alles erloschen ist – auch grosse Kohlestücke.
Feuer machen: Was ist erlaubt?
In der Schweiz gibt es kein Gesetz auf Bundesebene, das Feuermachen in freier Natur verbietet. Nur bei Waldbrandgefahr oder in Naturschutzgebieten können Kantone und Gemeinden Lagerfeuer zeitweise oder permanent verbieten. Beachte deshalb immer die Warnungen des BAFU (Bundesamt für Umwelt), wenn du ein Feuer im Wald planst.
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