Gian Paul Lozza
Wir planen einen Wintereausflug für die ganze Familie: Zwei Tage Bergluft schnuppern und das Eisstockschiessen ausprobieren. In der kleinen Skihütte Feldis übernachten wir und geniessen während eines Wochenendes den Winter.
Treffpunkt: Feldis. Schon zu Beginn des Zweitägers startet es familiär mit einer Verspätung der Familie Zollinger. Vater Andy meldet sich aus dem Stau. Aber wen kümmert die kleine Wartezeit, das Wetter ist blendend und das idyllische Feldis lädt zu einem Spaziergang Richtung Bähnli ein. So bleibt mir zudem auf dem Weg noch ein wenig Zeit mit Sarah und Andri, bevor die geballte Action mit der fünfköpfigen Familie Zollinger losgeht. Die Vorfreude steigt. Neuer Treffpunkt: Bähnli Feldis AG.
Und das sind wir:
Curdin: Arbeitet bei uns in der IT, begleitet Projekte und engagiert sich in seiner Freizeit für den Erhalt des Rätoromanisch.
Sarah: Ist sportlich, unwissentlich fotogen und kann locker mit ihren beiden, energiegeladenen, Jungs mithalten.
Andri: Das zweite kleine Energiebündel der Truppe. Er weiss nun, dass er lieber Eishockey spielt als das Spiel mit diesen komischen Stöcken.
Andy: Arbeitet bei uns als Verkaufsberater, sein Markenzeichen ist sein Hut und neben dem Outdoor-KnowHow hat er ein enormes Wissen über exklusiven Schnaps.
Eliza: Eine richtige Bärenmama, mit romantischer Ader und Nerven aus Stahl.
Savannah: Hat stets zu warm oder zu kalt und ist eine coole, hilfsbereite ältere Schwester.
Maverick: Wo man Sprünge im Schnee machen kann, da macht er Sprünge. #yolo
Edena: Genannt und ausgesprochen Idi. Dieses Mädchen, dieser Wirbelwind kann niemand stoppen, aber gesunde Gummibärli können etwas zähmen.
Glücklicherweise lässt der Stau nach und die Zollingers finden uns etwas später bei der Station Feldis AG. Wir haben alle nicht nur unsere Wintermonturen dabei, sondern haben auch das Pyjama und Ersatzkleider im Gepäck. Heute Abend übernachten wir alle, Eltern und Kinder, im Matratzenlager der Skihütte Feldis. Wir kennen diese wunderbare, gemütliche Hütte schon, fürs Zollingers wird es eine Premiere. Es lohnt sich diese zu entdecken. Die hibbelige Vorfreude ist bei allen spürbar. Die Kinder verstehen sich alle auf Anhieb. Edena und Andri, die Kleinsten in der Runde, sind von der ersten Sekunde an ein Herz und eine Seele. Diese Kombi wird uns noch auf Trab halten. Aber zuerst Schlitten packen und mit dem Sesselbähnli hoch in die Natur.
Oben angekommen knirscht der Schnee unter unseren Stiefeln. Der erste kurze Weg zum Eisfeld der Alp Raguta ist für die Kinder teilweise gefühlt schon eine regelrechte Winterwanderung. Aber die Motivation ist gross: «Papi, gönd mer go chneble?», Andri kann es kaum erwarten und freut sich schon auf den Familienspass auf dem Eis. Kaum rückt das Eisfeld in Sichtweite, wird auf dem Weg losgerannt. Die Eltern kommen kaum nach. Wir kriegen noch eine kurze Einführung, danach wird auf 1950 m.ü.M. an schönster Lage und mit unglaublicher Weitsicht selber ausprobiert und entdeckt. Wir lernen uns kennen: Die einen sind ehrgeiziger, die anderen eher vorsichtig wie beim ersten Mal Eislaufen. Gelächter inklusive.
Es gibt viele Varianten dieses altehrwürdigen Spieles aus dem 13. Jahrhundert, welches dem Curling ähnelt. Hier findest du nur die wichtigsten Eckpunkte für eine erste grobe Vorstellung.
Ziel: Das Ziel namens «Daube» so genau wie möglich treffen.
Eisstock: Der runde Eisstock wird am Stiel mit einer Hand aufgenommen und in aufrechter Position auf die Eisfläche gesetzt, so gleitet dieser dann über das Eis.
Spielfeld: Es gibt ein Standfeld, ein Zielfeld und ein länglicher Bereich dazwischen.
Spielablauf: Gespielt wird von der Abwurflinie am Ende des Standfeldes, in Richtung des Zielfeldes. In der Mitte des Zielfeldes ist die «Daube» platziert. Danach kehrt man sich um und spielt in die andere Richtung. Insgesamt werden sechs „Kehren“ gespielt. Wer nach sechs Kehren die meisten Punkte hat gewinnt. Man spielt ohne Schlittschuhen an den Füssen.
Nach dem Eistockschiessen geniessen wir noch auf eine ausgelassene Runde Schneefrau bauen und Schneeengel formen, danach machen wir uns mit Gepäck, Schlitten sowie Kind und Kegel auf den Weg zur Skihütte. Ein kleiner, bescheidener, aber wunderschöner Holzbau mit ausgeprägtem Gemütlichkeitsfaktor sowie mit viel Liebe bewirtschaftet. Uns erwartet ein herzliches Willkommen, eine heisse Schoggi und eine Schüssel Schlangenbrot-Teig. Gestärkt schleppen wir Teigklumpen und Holz via Winterwanderweg auf ein Schneefeld. Die Kinder helfen, den Schlitten immer im Schlepptau, tatkräftig mit. Andy gibt uns Tipps wie wir Feuer im Schnee machen können. Der Himmel färbt sich in der Dämmerung allmählich dramatisch ein und der verflixte Schlangenbrot-Snack fordert ein wenig Geduld. Es ist doch immer das gleiche damit: Entweder es backt nicht ganz durch oder es wird schwarz über dem Feuer. Aber nein, es lohnt sich. Und ein feines, liebevoll zubereitetes Abendessen in der Hütte wartet auch noch auf uns. Die Kinderkleider hängen um den Ofen, die Wärme macht uns alle schläfrig. Der Schlafsack ruft. Morgen steht eine Winterwanderung und eine Schlittenfahrt auf dem Programm. Wir zählen die Schneeengeli bis uns der Schlaf einholt.
(Mit der TransaCard immer kostenlos)